Am 1.12.2015 hat Frau Doris Tochenhagen-Leue mit Ihren beiden Töchtern das Demenz Pflegeheim "Haus am Horst" vom bisherigen Betreiber, der Hubertus Gruppe, übernommen.
Das Haus ist der Familie seit vielen Jahren bekannt. Frau Tochenhagen-Leue selbst hat es 12 Jahre geleitet und ihre Tochter Jennifer Leue-Theodor die letzten 3 Jahre.
Bereits im Jahr 2010 hat die Einrichtung unter der Leitung der Hubertus-Gruppe von der damaligen Heimaufsicht die Anerkenntnis zur gerontopsychiatrischen Einrichtung erhalten.
Das damalige Konzept stammte ebenfalls von Frau Trochenhagen-Leue.
Das Demenz-Pflegeheim "Haus am Horst" hat 2 Einzelzimmer, sowie 8 Doppelzimmer. Die beiden Einzelzimmer sind für schwer auffällige demenzkranke Bewohner gedacht.
Doppelzimmer sind für Menschen mit Demenz eher positiv als negativ, weil viele von ihnen vorwiegend nachts starke Ängste vor dem Alleinsein zeigen. Zu sehen, dass da noch jemand liegt, gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit.
Meist wird der Mitbewohner für den Ehemann oder die Ehefrau gehalten.
Vorteile für den Demenzerkrankten
Demenz erfordert einen anderen Umgang als bei Bewohnern mit anderen Alterserkrankungen.
Ein Vermischen von Bewohnern verschiedener Krankheiten hat einen Spießrutenlauf für beide Parteien zur Folge, gerade bei besonders auffälligen demenzkranken Bewohnern.
Heute muss niemand mehr von der Notwendigkeit eines reinen Dementenbereichs überzeugt werden. Gute Erfahrungen in der Vergangenheit sprechen für sich.
Vorteile für Pflegekräfte und Einrichtung
Aus dem lnhaltsverzeichnis
Unsere Bewohner werden in Bezugspflege betreut. Unseren Pflegefachkräften sind jeweils ca. 4 Bewohner zugeordnet, deren Pflege und Betreuung ihnen vollständig zufällt.
So wird jedem neuen Bewohner gleich eine Pflegefachkraft zugeordnet, die fortan für alles, was den Bewohner betrifft, zuständig ist.
Sie organisiert Arzttermine, leistet die Behandlungs- und Grundpflege soweit möglich, leitet die Fallbesprechung über den entsprechenden Bewohner und führt und prüft seine Dokumentation.
lm Erdgeschoss befindet sich ein Rundlauf, der auch je nach Klientel, von den dementen Bewohnern gern benutzt wird.
Die Zimmereingänge sind mit Namen, ggf. Fotos oder bekanntem aus der Biografie versehen. Wer z.B. früher einen Schäferhund hatte, wird sein Zimmer viel leichter wiederfinden mit einem solchen Motiv.
Der Wintergarten ist Speise- und Aufenthaltsraum für unsere Bewohner. Hier findet die Gemeinschaft statt, die Mahlzeiten und der Großteil der sozialen Betreuung.
Der Rundlauf beginnt und endet im Wintergarten.
Die Treppe nach unten ist mit einer Pforte gesichert, damit eventuell nachts herumirrende Bewohner nicht schlaftrunken die Treppe herunterfallen.
Liebgewonnene kleine Möbelstücke, die dabei helfen, sich zuhause zu fühlen, dürfen im Rahmen der Möglichkeiten gerne mitgebracht werden.
Für die Bewohner und die Angehörigen ist es leicht, zu erkennen, wer von den Mitarbeitern im Dienst ist. lm Eingangsbereich gibt es eine Korkwand mit Fotos von vorne und hinten von allen Mitarbeitern in CD-Hüllen. lst die CD-Hülle zugeklappt, so ist von dem Mitarbeiter der Hinterkopf zu sehen.
Dieser Mitarbeiter ist nicht im Dienst.
Wer von den Mitarbeitern den Dienst antritt, klappt die CD-Hülle auf, das Gesicht des Mitarbeiters ist zu sehen sowie seine Funktion.
Die Treppe zum Keller sowie die drei Stufen zum Mitarbeiter-Aufenthaltsraum (ehemals Kaminzimmer) ist ebenfalls durch eine Pforte gesichert, um Stürze von der Treppe zu vermeiden.
Das ehemalige,,Gartenhaus" ist ein gemütlicher Raum geworden, in dem Geburtstagsfeiern unserer Bewohner mit ihren Familien stattfinden können sowie kleine Gruppen der sozialen Betreuung für Angebote, die nicht von allen Bewohnern durchgeführt werden können.
Außerdem wird dieser Raum genutzt für Fortbildungsangebote für die Mitarbeiter.
Die Deckenlampen in den Bewohnerzimmern sowie den Gemeinschaftsräumen sind mit Leuchtmitteln ausgestattet, die so viel Helligkeit in die Räume bringen, so dass in Augenhöhe noch eine Lichtstärke von ca. 500 Lux vorzuweisen ist.
Alte Menschen haben ein verändertes Sichtfeld und häufig starke Sehschwächen. Durch die helle Ausleuchtung können Stürze und Unsicherheiten beim Gehen verhindert werden.
Schattenwürfe sind unbedingt zu vermeiden, um Ängste beim dementen Menschen zu verhindern.
Der Fußboden darf keine Muster enthalten, die von dem Bewohner als Unebenheiten oder Stufen eingeordnet werden könnten. Wir haben hier einen pflegeleichten PVC-Boden in Holzoptik gewählt, der aufgrund eines, "Naturbaumaterials" auch bekannt ist.
Der Garten ist eingezäunt und bietet die Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen oder im Sommer auf der Terrasse zu sitzen.
Beim Gang durch den Garten können die Bewohner sich bedienen oder gemeinsam Obst ernten, um in der sozialen Betreuung Kuchen für den Nachmittagskaffee zu backen.
Ein Hochbeet für Kräuter und Gemüse soll auf dem Stück des ehemaligen Tannenwalds aufgestellt werden, welches für Bewohner im Rollstuhl auch erreicht werden kann.
Ein kleines Hühnerhaus für 4 Hühner ist in Planung, wo täglich Eier eingesammelt werden können. Hühner bei ihrem Treiben zu beobachten, zu füttern und gemeinsames Eiersammeln ist ein großer Spaß und wird sicher von etlichen Bewohnern mit Freude getan.
Zum Mittagessen gibt es nur ein Menü als Angebot, kein zweites. Der Grund ist, dass es Schwierigkeiten gab, wenn die Bewohner in der Woche vorher sagen sollten, was sie essen möchten. Bis zur nächsten Woche ist es schon wieder vergessen und es ist immer das am reizvollsten, was der Nachbar auf dem Teller hat.
Bei unserem überschaubaren Klientel wissen die Mitarbeiter der Küche jedoch sehr genau, wer Vegetarier ist, wer kein Fleisch essen kann, wer aus Diätgründen keine Hülsenfrüchte darf oder wer einfach welche Vorlieben hat. Die Küche ist darauf eingestellt und reicht dann das Gewünschte.
Passierte Kost für Bewohner mit Kaubeschwerden wird immer aus den auch den anderen Bewohnern angebotenen Nahrungsmittel hergestellt.
Für Bewohner mit Schluckbeschwerden, die Getränke angedickt haben müssen, halten wir ein hochwertiges Präparat bereit, welches nicht nachdickt und geschmacksneutral ist.
Viele Bewohner lehnen bei fortschreitender Demenz immer mehr Hilfsmittel ab (Zahnprothese, Hörgerät, BH, Brille o. ä.).
Das müssen wir so akzeptieren und andere Alternativen finden, damit nach wie vor am Alltagsgeschehen teilgenommen werden kann und sie sich wohl fühlen.
Die hausinternen Schulungen im Bereich Demenz sind Pflicht für alle Mitarbeiter, auch für die Hauswirtschaft und Reinigung.
Schließlich müssen alle Mitarbeiter sich im Umgang mit Demenz und dem Umgang mit Validation auskennen.
All unsere Mitarbeiter zeigen ein außergewöhnlich hohes Maß an Empathie und Geduld. Was jetzt nicht problemlos klappt, funktioniert vielleicht in 10 Minuten.
Wir vermeiden gerade bei Bewohnern mit hohem Aggressionspotential, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt, weil 2 - 3 Mitarbeiter gleichzeitig zu ihm kommen.
Erfahrungsgemäß wird der Bewohner ruhiger, wenn die Pflege keine potentielle Bedrohung darstellt.
Generell vermeiden wir jegliche Art von Zwang, alle notwendigen Handlungen sind zeitversetzt oder durch eine andere Pflegekraft oder einer anderen Wortwahl erfahrungsgemäß auch so möglich.
Alle 4 Wochen werden Andachten angeboten, wobei sich der Pastor und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kirchengemeinde abwechseln. Wird am Sterbebett der Besuch des Pastors erwünscht, benachrichtigen wir ihn.
Am Ende einer langen Krankheit ohne Heilungschance steht unweigerlich der Tod. ln unserem Hause muss niemand allein sterben.
Es wird ein Palliativteam aus 4 Mitarbeitern gebildet, zwei Mitarbeiter davon sind palliativ weitergebildet. Eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen wird angestrebt.
ln der Sterbephase nimmt Hunger und Durst ab, der Bewohner mag oft nichts mehr. Wir bieten bei jeder Begegnung Essen oder Trinken an, akzeptieren jedoch auch die Ablehnung. Durch eine gute Mundpflege vermeiden wir die Austrocknung der Schleimhäute.
Mit den Angehörigen stimmen wir uns zu jeder Zeit ab, ebenso mit dem Arzt.
Mancher Sterbende hat Angst. Wir decken intern weitestgehend die Begleitung ab, beziehen Angehörige mit ein und auf Wunsch einen ehrenamtlichen Hospiz-Mitarbeiter.
Eine gute Zusammenarbeit mit den Angehörigen unserer Bewohner ist uns wichtig, ein gutes Beschwerdemanagement gehört unbedingt dazu.
Zweimal im Jahr finden Angehörigenabende statt. Die Angehörigenabende sollen unsere Arbeit transparent machen.
Angehörige werden zu aktuellen Themen, die unsere Arbeit betreffen unterrichtet. Die Angehörigen haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Kritik zu äußern, sich einzubringen und für Gespräche untereinander.
Außerdem ist die PDL (Pflegedienstleitung) oder die Heimleitung jeden Wochentag zwischen 8.30 Uhr und 14 Uhr für Angehörige zu sprechen.
Haus am Horst
Gerontopsychiatrische Facheinrichtung
mit dem Schwerpunkt Demenz
Barkweg 2
28816 Stuhr
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